Review: Marketing im Web 2.0

Nov 17th, 2006 | By | Category: Allgemein

Marketing im Web 2.0 – was ist das? Was ist Web 2.0? Diese Fragen versuchte gestern Abend der Werbeblogger zu beantworten.

Auch relativ Erfolgreich möchte ich behaupten, jedenfalls dann, wenn man die Zielgruppe von Geschäftsführern bedenkt, die sich unter „Web 2.0“ nichts vorstellen können oder konnten. Persönlich war ich allerdings ein wenig enttäuscht. Es gab kaum etwas Neues zu erfahren. Abgesehen von „Second Life“ waren mir die angesprochenen Punkte alle bereits bekannt und klar.

Aber ich will den Abend trotzdem zusammenfassen:

Zu Beginn wurde das Video „I wish I was a punk rocker“ von Sandi Thom gezeigt. Mein erster Gedanke war:

„Äh…. – versuchen die hier jetzt auf „jung“ zu machen? Wenn ja, dann wirkt es lächerlich!“

Mein erster Gedanke. Nach und nach, als ich auf den Text des Liedes hörte, wurde mir klar, das es eigentlich den Zustand des Internet beschreibt.

Sandi Thom singt davon das sie gerne ein Punk in den 70er Jahren gewesen wäre und das Gefühl hat zu spät geboren zu sein. Wir haben die 70er Jahre des Internet. Alles befindet sich in der Entwicklung und wir sind dabei die Grenzen auszutesten.
Freies Internet, love, peace and understanding. Die Sozialisierung des Internet in Communitys, Rede- und Meinungsfreiheit nach dem Ideal der 70er. Das Woodstock-Ideal in virtueller Form!

Klar war damals auch nicht alles Eitel-Sonnenschein, ist es ja im Moment auch nicht. Wenn man unvorsichtig publiziert, bloggt, können Abmahnungen drohen, man kriegt ärger. Klar, aber wenn nur genügend aufstehen würden, wer würde es noch wagen die Masse, die Blogospähre, das „Volk des Internet“ abzumahnen.

Das wären nur lächerliche Versuche eine Protestflut aufzuhalten. Abmahung, rechtliche Schritte um sich, seinen Ruf, seine Firma zu schützen sind natürlich berechtigt, aber wenn man „mit Kanonen auf Spatzen“ schießt bringt das auch nichts mehr. Was nützen Flutbrecher bei einer Ãœberschwemmung?

Sandi Thom hat mich auch an Rob Vegas erinnert, eine Frau ein Song, ein Mann eine Kultshow, ich war gelinde gesagt enttäuscht, das Patrick nicht ihn erwähnte.

Nach dem Video folgte eine kurze Präsentation welche die 2 Seiten des WWW ansprach, die Vernetzung, den Informationsaustausch, das Globale Dorf und die Ãœberwachungf, den gläsernen Menschen…

Das Internet ist keine gute oder schlechte Erfindung an sich, es kommt immer darauf an, woru man es nutzt. Eine klassische Bibliothek ist auch nicht gut oder schlecht, obwohl man mit dem Wissen in den Büchern auch eine menge Shaden anrichten kann. Das Internet IST nichts anderes als eine riesige Bibliothek!

Eine Bibliothek in der man sich allerdings mit anderen „Lesenden“ austauschen und das Wissen vertiefen und vervielfältigen kann. Ein unaufhaltsamer, dynamischer Prozess. Das Internet ist lebendiges Wissen, eine lebende Bibliothek!

Der anschließende Vortrag des Werbebloggers Patrick war nichts weiter als eine Zusammenfassung und ein kurzes Anschneiden der Möglichkeiten des Web, egal ob 1.0 , 2.0 oder 3.0, abgesehen von „Second Life“ nichts was dem durchschnittlichen Blogger nicht auch bekannt wäre.

Der einzige Punkt, der mich dann doch wirklich zum Nachdenken anregte war die Zersplitterung der Zielgruppen und „das Wesen der Community“. Es wird in der Werbung immer noch der Fehler begangen die Zielgruppen der „alten Medien“ und der „neuen Medien“ zu bilden. Vergessen denn alle, dass ein Mensch in jeder der gebildeten Zielgruppen steckt? Es gibt keine ZWEI Zielgruppen! Oder besser: NICHT NUR ZWEI! Jeder ist in vielen, je nachdem, wie man sie bildet…

Der wirkliche werbetechnisch, maketingtechnische, relevante Unterschied zwischen den klassischen Medien: Print, Radio und TV, sowie dem „neuem Medium“ Internet liegt darin, das ich bei den Klassikern die Werbung aufgedrängt bekomme, während ich mir im Internet die Werbung (und Information ist nichts anderes!) ansehe, die ich möchte, die mich interessiert!

Vom Standpunkt des Marketing aus kann mir doch nichts Besseres passieren! Ich erreiche GENAU diejenigen, die ein Produkt wollen! Ich muss sie nur von MEINER Marke überzeugen! Klasse statt Masse muss jetzt das Motto des modernen Marketings sein. Marketing 2.0! Und das hatten einige Besucher bis zum Ende nicht Verstanden, schade für sie, gut für ihre Konkurrenz.

Aber mein Dank gilt nicht nur Patrick, sondern auch Buena-la-Vista, welchen den Abend organisierten. Wie gesagt, viel Neues habe ich nicht gehört, aber viel altes ist mir erst richtig bewusst geworden.

One comment
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  1. […] Ãœber die Verstanstaltung kann man auch z. B. hier und hier lesen. Es gibt auch Podcasts vom Vortrag und von der Diskussion. […]

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