Und da war es wieder, das Gefühl von der Politik ignoriert zu werden. Das beklemmende Gefühl, bevormundet und fremdbestimmt zu werden.

Die Wut im Bauch, die sich immer dann regt, wenn man das Gefühl hat nur tatenlos zusehen zu können, während det Karren in den Dreck gefahren wird. Die Wut im Bauch, angefeuert von dem Wissen, das nach der Bundestagswahl eine „Volks“partei nach der anderen sich hinstellen und die Politikverdrossenheit der Bürger, angesichts einer weiteren miserablen Wahlbeteiligung, kritisieren wird.
Die Wut angesichts der Ignoranz und Weltfremdheit, die einmal mehr Zutage tritt. Die Enttäuschung und das Gefühl, einmal mehr nicht ernst genommen wurden zu sein.

All das macht sich gerade breit, angeführt vom schlimmsten: der Resignation. Die Ernüchterung, dass alles so kommen wird, wie prophezeit. Nach der Wahl, wenn die noch überwiegenden Konservativen ihre Stimme abgegeben haben und allen Prognosen zufolge eine Regierung unter der Federführung der CDU/CSU an die Macht gebracht haben. Die beklemmende Vorahnung einer baldigen Zensur über kinderpornografische Inhalte hinaus. Still, klam und heimlich, denn der noch zu besetzende Auschuss wird mit „un“abhängigen Personen besetzt werden. Unabhängig von Kontrolle. Ich wäre aktuell bereit darauf zu setzen, dass die Kontrolleure der Sperrlisten aus „regierungsnahen“ Kreisen kommen. Sprich: CDU/CSU – Parteibücher besitzen. Würde mich gar nicht wundern.

Es gibt aktuell nicht viele Lichtblicke, einer jedoch ist Herr Peter Schaar, der sich meine hochachtung damit verdient hat, dass er sich nicht instrumentalisieren lässt und die „Ehre“ ablehnt für die Sperrlisten verantwortlich zu sein. [pdf]

Davon abgesehen gibt es augenscheinlich einige wenige SPDler wie Herr Böhning, die weiterhin „meutern“ und sich gegen den Parteivorstand stellen. Ich bin freudig überrascht, vor allem über die Konsequenz eines Herrn Tauss welcher zur Piratenpartei wechselt.

Die Konsequenz, an weiteren (mit Sicherheit sinnlosen) Gesprächen mit der SPD nicht mehr teilzunehmen, halte ich für mehr als nur richtig. Es reicht! Man kann sich nicht ewig an der Nase herumführen und verarschen lassen! Die „Verhandlungen“ zwischen SPD und CDU/CSU und das ach so tolle „Spezialgesetz“ sind doch nciht mehr als Augenwischerei. Die SPD hat sich schon wieder lächerlich gemacht und eine Besserung wird es nicht geben.

Mit Parolen versucht man die konservative und die ältere Wählerschaft zu erreichen. Man wendet sich ab von den zukünfitgen, von der Generation „C64“ ab und dem Populismus zu, unwissend, dass das Netz nichts vergisst. (Vielleicht will man gerade deshalb sperren?)

Die „alten, traditionellen“ Parteien verlieren über kurz oder lang ihre Wählerschaft. In ein paar Jahren ist meine Generation am Zug und ich hoffe das wir dann mehr Vertrauen in die Bürger, in unsere Mitmenschen an und für sich und vor allen unsere Jugend haben. Meine Generation… ich bin 25, wie alt ist der durchschnittliche Bundestagsabgeordnete? 46,3 Jahre. Das heißt in 20 Jahren, also 5 Legislaturperioden, haben wir (statistisch und theoretisch) defitnitiv die Chance zu ändern, was uns nicht passt. Ich hoffe, dass wir uns dann nicht daran gewöhnt haben zensiert zu werden und vor allen Dingen, dass wir dann den Willen und den Mut besitzen mit alten Gesetzen und alter Macht zu brechen. Es ist traurig, das man nicht verstehen will, dass wir der Politik nicht vertrauen. Und mit was? Mit Recht, wie die bereits jetzt aufkommenden Forderungen nach noch mehr Verboten beweisen.

Interessant im Zusammenhang mit dem Zensurgesetz ist für mich abgeordnetenwatch.de, unseren Abgeordneten wurde die Bitte zugetragen, sich doch zu erklären, warum sie FÜR (Paul Lehrieder) die Sperren gestimmt, bzw. sich enthalten (Walter Kolbow) haben.