Satire am Mittwoch

Dez 16th, 2009 | By | Category: Allgemein, Nachgedacht, Politik

Beim Ãœberfliegen der Nachrichten stechen heute so einige heraus:

Die sog. „Kundus“-Affäre wird in meinen Augen immer merkwürdiger. Mittlerweile geht es nicht mehr darum ob der befehlshabende Offizier richtig oder falsch gehandelt hat und demnach die (strafrechtliche) Verantwortung tragen muss, sondern nur noch darum, wer wann informiert war.
Ganz ehrlich: es ist doch ein Trauerspiel sondergleichen, wenn Merkel und zu Guttenberg sich darüber beklagen nichts gewusst zu haben. Das ist einfach lächerlich und lenkt nur von den Tatsachen ab. Wobei: es würde mich schon immens freuen, wenn zu Guttenberg und Merkel zurücktreten würde… man könnte sie ja wohl dazu auffordern, mit den Argument, das ein Minister bzw. eine Bundeskanzlerin den Laden im Griff haben und sofort informiert sein müsste. Die Ablehnung einer Regierungserklärung ist dabei nur ein Schlag ins Gesicht.

Der „Klimagipfel“ in Kopenhagen sollte zugunsten des Klimas bald möglichst abgebrochen werden: schließlich wird dort augenblicklich mehr heiße Luft produziert als sonst wo. Ebenso kann ich mir nicht vorstellen, dass der immense Einsatz von Tränengas durch die dänische Polizei sich in der Klimabilanz Dänemarks gut macht…
Nur am Rande: Der Einsatz von Tränengas wurde bereits 1925 in den Genfer Protokollen als Kampfmittel international geächtet…

Völkerrecht
Bereits im Genfer Protokoll 1925 wurde der Einsatz von Tränengas für die Kampfführung international geächtet. Spitzfindige juristische Unterscheidung führt jedoch dazu, dass Tränengase, wie beispielsweise auch Rauchgranaten, zu den chemischen Kampfmitteln gerechnet werden und deshalb nicht wie etliche andere chemische Kampfstoffe völkerrechtlich streng verboten sind. Diese Praxis wurde gemäß dem Übereinkommen über das Verbot der Entwicklung, Herstellung, Lagerung und des Einsatzes chemischer Waffen und über die Vernichtung solcher Waffen von 1993, Artikel I, Abs. (5) fortgeschrieben. Nach selbigem Übereinkommen gilt Tränengas als „Mittel zur Bekämpfung von Unruhen“ und wird deshalb weltweit von Polizeikräften gegen Demonstranten eingesetzt.

Interessant sind vor allem die Inhaltsstoffe CN (mittlerweile weitgehend durch CS abgelöst) oder CR.

Die Welt kommentiert den in Großbritannien erlassenen Haftbefehl gegen die ehemalige israelische Ministerin Livni mit Sarkasmus und Häme. Ich weiß nicht so recht, ob diese Reaktion angemessen ist, trieft der Text doch geradezu und die israelis haben sich in den eigenen Ermittlungen und nach dem UN-Goldstone-Bericht nicht durch Objektivität, Fairness oder Eifer hervorgetan. Hat man das bei der Welt schon wieder vergessen?
Was allerdings angemessen wäre ist die Eröffnung eines Verfahrens gegen die Personen wie George W., Tony Blair etc. …hat sich doch zumindest der Irak-Krieg als ganz große Verarsche bestätigt. Was mit Afghanistan ist… nun, das könnte man im gleichen Atemzug prüfen, ganz objektiv und unverbindlich natürlich.
Genauso wie die US-Regierung berichte über den Iran und die Atombombe prüft, man könnte fast meinen, der nächste Kriegseinsatz steht bevor. Wetten werden angenommen. Ich persönlich würde auf das Frühjahr 2011 oder 2012 setzen, eher letzteres. Die Bodenoffensiven durch die US-geführten Koalitionen fanden in den Golfkriegen im selben Zeitraum statt und die Truppen aus dem Irak brauchen ja auch neue Aufgaben.

Soviel zum Thema Kommentare und Sarkasmus, naja, bin wohl auch nicht besser als andere Kommentatoren… 😉

Aber noch zwei kurze Meldungen aus der EU und aus Deutschland:

  1. Griechenland will sich nicht von der EU aus der „Schuldenkrise“ helfen lassen.
    Die Frage ist eher: wer würde helfen wollen oder auch nur können… mir fällt kein EU Staat ein, der sich disen Blödsinn leisten könnte.
    Andererseits kann man den Satz Papandreou’s :
    „Wir diskutieren mit der EU nicht über eine Rettungsaktion.“
    auch anders interpretieren.
  2. Dieser Artikel der SZ ist mehr als nur lesenswert:
    Ein Polizeieinsatz in München ist ziemlich aus den Fugen geraten, abgesehen von dem Punkt, dass ein Mann in einer „Grillverbotszone“ in München gegrillt hat und seinen Ausweisen nciht vorzeigen konnte oder wollte, wird hier über eine meiner Meinung nach ungeheuerliche Geschichte berichtet. Insbesondere den Herrn Richter  Schätzl kann ich beim besten Willen nicht verstehen. Wie kann ein Amtsrichter sich im laufenden Verfahren nur dahingegen Äussern, das er sich seine Meinung schon gebildet hat?
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