Was heißt „Ich bin Marvin“ ?
Im Buch „Per Anhalter durch die Galaxis“ ist Marvin ein hochintelligenter, ständig depressiver Roboter. Ich bin weder ein Roboter, noch hochintelligent. Zumindest halte ich mich gerade nicht dafür…
„Ich bin Marvin“ meint im von mir gedachten Ursprungssinn nicht:
„Ist doch eh‘ alles egal“ oder „buhuhu mir gehts soooo schlecht“.

Denn a) ist mir nicht alles egal und b) geht es mir gar nicht so schlecht. Meistens…

Ich bin kein Roboter, neige aber zuweilen zu depressiven Stimmungen, aber das allein ist nicht mein „Marvin“.

Resignation über die eigene und die menschliche Dummheit im Allgemeinen gepaart mit Melancholie, Sentimentalität, einen abgrundtiefen Glauben an die Ungerechtigkeit des Lebens, welches mir im Übrigen realistisch betrachtet überhaupt nichts schuldet, und
Trauer über meine persönlichen Unzulänglichkeiten.

Das was „Marvinismus“ aber zu alledem noch ausmacht, ist das Wissen um die Tatsache, das es gar nicht so schlimm ist wie man denkt. Ich weiß meistens, das es mir gutgeht. Ich weiß, dass ich irgendwo clever, intelligent und was-weiß-ich-nicht-noch-alles bin.

Das was „Marvin“ ausmacht ist der fehlende Glaube daran. Mir fehlt der Glaube dass ich morgen genauso clever bin wie heute. Niederlagen, ob real oder eingebildet wiegen mehr als jeder noch so große Erfolg.
Waum macht Nachdenken „Marvin“?

Warum? Weil meine Gedanken meist in die Richtung da und dort hast du einen Fehler gemacht. Hättest du und könntest und wenn und aber und … etc. pp.
Wie jedem anderen ist auch mir bewusst, dass man hinterher immer schlauer ist.

Effekt: Ich gebe mir die Schuld an allem
Ergebnis: Marvin

Marvin stinkt. Er verdirbt mir immer dann die Stimmung, wenn ich am glücklichsten sein sollte.