Was tun?
Mai 20th, 2006 | By Phil | Category: AllgemeinAm Himmel ziehen schnell die Wolken vorrüber und ich bin müde. Meine Augenlider fallen mir immer öfter zu, meine Augen tränen und ich spüre ein Stechen in meinem Kopf.
Der Himmel hat die Farbe von Quecksilber, der Wind kommt aus Westen.
Vor mir steht ein Bier, mein Arm ruht auf einem aufgeschlagenem Buch und meine Finger drücken auf die Tasten.
Die einzigen Geräusche kommen von der Tastatur und vom Lüfter des Rechners. Sonst ist es still genug um meinen Atem zu hören.
Es ist Samstagabend, eigentlich sollte ich irgendwo in der Stadt sein und mich „amüsieren“. Keine Ahnung was das heißt.
Falls damit gemeint ist, ich solle meinen Hormonen nachgeben und sabbernd durch die Straßen ziehen, auf der Suche nach … ach, auch keine Ahnung!
Hab meinen tapferen Stabsunteroffizier und sein Mädel angerufen… geht keiner ran.
Rööö ist in der Stadt unterwegs, mit seinem Mädel und ner Freundin. Im „Two Jours“. Ich kann den Laden nicht aussteh’n.
Phogex ist erst im B-Hof und dann im Laby anzutreffen, wär schon eher was. Laby zumindest…
Ich weiß grad wirklich nicht, was ich eigentlich will. Will ich heute Abend noch etwas unternehmen, oder nicht? Ja aber auch gleichzeitig Nein.
Charly hat gerade angerufen „Kommst du mit ins „Two Faces“? Ich hab abgesagt.
Hab mich also entschieden. Ich bleibe. Hier, allein mit meinem Bier, der Tastatur und meinem Buch.
Wäre jemand hier würde ich sagen „Ich werd alt“. Das stimmt. Jeder wird älter, jeder wird alt. Doch alt bin ich noch nicht. Das dauert noch ein wenig.
Ich war vorhin mit Anton unterwegs, wer da wohl wen spazieren geführt hat? Meiner Verfassung nach liegt der Hund 1:0 vorne.
Mir steht der Sinn nicht nach Unterhaltung, nach Gerede oder Tat. Ich bin schon wieder am Grübeln, was ich auch nicht wirklich will.
Ich weiß was ich NICHT will, und das ist in meiner Situation immerhin schon ein kleiner Anfang:
Ich will nicht allein sein. Allein mit mir und meinen Gedanken. Nichts ist beschissener als allein zu sein. Sich allein zu fühlen.
Und ich denke, dass ist der Grund, warum ich heute Abend nicht weggehen möchte:
Wenn ich in der Stadt bin, mit Menschen um mich herum bin ich immer noch allein.
Die Arbeit laugt mich aus. Wie an den letzten Beiden so habe ich auch dieses Wochenende Dienst. Bin ja selbst schuld, hätte die Fahrten nicht annehmen brauchen… egal. Ich such mir noch was zu trinken und werd sehen, was der morgige Tag bringt.
Der heutige war nicht sehr erfreulich. Es gab einiges, worüber ich mich sehr geärgert. Manche Dinge ahnt man, denkt aber nicht darüber nach. Manchmal ist es besser nichts zu wissen. Besonders, wenn einen die Dnge überraschenderweise näher gehen, als sie sollten.
Du denkst immer noch zu viel nach …
Ich weiß… 🙁