grau in grau
Aug 10th, 2006 | By Phil | Category: AllgemeinAls ich heute Morgen erwachte, schien mich die Dunkelheit zu erschlagen. Verwirrt suchte ich nach einer Uhr, nur um noch verwirrter fest zu stellen, dass es tatsächlich bereits 6.30 Uhr war.
Es war früh und es war dunkel. Der Himmel düster, unheilsschwanger. Einzelne Tropfen stürtzten selbsmörderisch herab, wie die mythischen Lemminge vom Rande eines Abgrunds, dem Sog der Schwerkraft erlegen.
Früher sagte man, der Himmel spiegele die Stimmung der Götter. Wenn das stimmt, so haben die Götter heute ein Problem.
Angenommen:
Ein sonniger Tag, strahlendes blau, keine einzige Wolke weit und breit und eine sanfte Prise die einem über das Gesicht fährt bedeutet zufriedene, glückliche Götter.
Angenommen:
Ein Gewitter mit tobenden Winden symbolisiert wütende und zornige Göttter, so habe ich das heute das unbestimmte Gefühl, das sie niedergeschlagen, bitter enttäuscht, melancholisch und ganz einfach traurig sind.
Wie gesagt, gib es einen oder mehrere Götter und spiegelt der Himmel ihre Stimmungen wieder, so ist heute definitiv ein Besuch beim Couch & „Wie fühlen Sie sich dabei?“ – Onkel angesagt. Ein Gott liegt beim Psychiater auf’m Sofa… was für eine Vorstellung…
Ich selbst bin heute ein wenig melancholisch gestimmt. Gestern Abend sah ich „Forrester – gefunden!“, ein recht interessanter Film. Interessant genug jedenfalls, um mir zu denken zu geben. Nebenher räumte ich bei mir auf und wie es normal beim Aufräumen ist, so fiel mir so einiges in die Hände. Photos, Briefe, Erinnerungsstücke. Genug um in meinen Augen jeden noch so schönen Tag ein wenig vor Melancholie, Abschiedsschmerz und Erinnerungen ergrauen zu lassen.