Mond über Manhattan – Paul Auster
Sep 4th, 2006 | By Phil | Category: Allgemein, RezensionenThomas hatte es zur Rezension vorgeschlagen und ich bin beeindruckt. Irgendwie. Eine literarische Biografie, eine bessere Bezeichung fällt mir nicht ein.
Es geht um Marco Stanley Fogg, dessen Vater tot und Mutter bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Mit 11 Jahren blieb ihm so nur noch sein Onkel Victor, ein Musiker in Chicago. Victor sorgt für ihn, so gut er dazu in der Lage ist und schickt Marco auf’s College, nach New York. Als Victor stirbt bricht für Fogg eine Welt zusammen und er ergibt seinem Schicksal. Oder besser dem, was er für Schicksal hält.
Er wirft sein Leben in den Wind um es treiben zu sehen… und geht dabei fast zu Grunde. Der Satz „Alles was ich mit meinem Leben wollte, war es irgendwo zu verlieren!“ kommt mir ungebeten in den Sinn. Aber er beschreibt Marcos Situation recht gut. Sein Stolz zwingt ihn alles hin zu nehmen ohne um Hilfe zu bitten. Sein Glück, das es Menschen gibt, die trotzdem helfen.
Marco Fogg erzählt sein eigenes Leben, das des Thomas Effing, eines alten Mannes, der Zeit seines Lebens immer sein eigenes Spiel spielte und dessen Sohnes Salomon Barber.
Mir persönlcih hat das Buch sehr gefallen, habe ich doch in M.S. Fogg und Thomas Effing mir sehr vertraute Charakterzüge und Ansichten entdeckt. Der Roman ist gut bis sehr gut geschrieben und liest sich flüssig, der Inhalt ist ernsthaft und philosophisch geprägt. Die Auseinandersetzung eines jungen Mannes mit seinem Schicksal, was passiert, wenn man sich dem Schicksal, dem Leben ergibt und so handelt, wie man es für richtg hält.
Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss, auch wenn er es niemand Anderem mit Worten erklären kann. Er weiß einfach oder glaubt zumindest fest daran, dass es für ihn notwendig, wichtig und richtig ist.
Wie gesagt, ich bin von dem Buch sehr positiv beeindruckt und würde es mir wieder kaufen.
Ich weise ich auch noch einmal auf „Das literarische Blogtett“ mit weiteren Rezensionen hin.
Das wirklich gute an Auster ist ja, dass er den schmalen Grad zwischen der E- und der U-Literatur verschwinden lassen kann. Es ist im Litraturzirkus schon eine Kunst für sich große Literatur zu verfassen und dennoch leicht und locker zu schreiben. Wahrscheinlich zählt er auch deshalb zu meinen Lieblingsautoren.